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Odernheim, mehr als Heimat

Odernheim am Glan liegt an der Mündung des Glans in die Nahe. Rehborn, Staudernheim, Duchroth, Boos und Lettweiler sind die unmittelbaren Nachbarorte Odernheims. Odernheim wird 976 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Archäologische Funde weisen jedoch auf eine frühere Besiedlung hin. 1349 bekam Odernheim am Glan die Stadtrechte von Karl IV verliehen. 1108 wurde auf dem nahegelegenen Disibodenberg, der sich über den Zusammenfluss von Glan und Nahe erhebt, ein Benediktinerkloster gegründet. 1112 traten Jutta von Sponheim (* um 1092 - +1136), Hildegard von Bingen (*1098 - +1179) und ein weiteres Mädchen in den Benediktinerorden ein. Das Benediktinerkloster auf dem Disibodenberg war bis zum Eintritt der Frauen in den Benediktinerorden ein reiner Männerorden. So musste für die Frauen eigens eine eigene Klause innerhalb des Benediktinerklosters errichtet werden. Die meiste Zeit ihres Schaffes weilte Hildegard von Bingen auf dem Disibodenberg. Eine Vision 1147 war ausschlaggebend für die Gründung eines eigenen Frauenklosters auf dem Ruppertsberg in Bingen, der am Zusammen- fluss von Nahe und Rhein gelegen ist.
Nach sehr schwierigen Verhandlungen mit den Äbten des Disibodenberg und der Erlaubnis des Papstes zur Gründung eines Benediktinerordens für Frauen, zog 1150 Hildegard mit 18 Nonnen auf dem noch nicht fertigen Kloster Ruppertsberg ein. Seit dem 12. Jahrhundert gehörte Odernheim am Glan zunächst als Lehen und später als Besitz den Grafen von Veldenz. 1444 gelangte Odernheim in den Besitz der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Als es zu Kriegshandlungen infolge des bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieges in und um Odernheim kam, wurde Odernheim 1504 fast völlig zerstört. Das gleiche Schicksal ereilte Odernheim im Rahmen des pfälzischen Erbfolgekrieges 1689. 1747 wanderten 20 Familien aus Odernheim am Glan, Oberhausen und Duchroth aus. Sie gründeten die Siedlung Müggelheim, das heute zu Berlin gehört. 1768 gelangte Odernheim am Glan durch einen Gebietstausch, der zwischen Pfalz- Zweibrücken und der Kurpfalz vereinbart, wurde unter Kurpfälzische Herrschaft. 1789 brach die Französische Revolution aus. Französische Truppen annektierten 1794 das Gebiet links des Rheins. Odernheim bekam die Stadtrechte zuerkannt und wurde nun Maire. Odernheim lag nun im Kanton Obermoschel, das wiederum zum Arrondissement Kaiserslautern gehörte. Das zuständige Départment du Mont Tonnerre war die oberste Verwaltungsinstanz für die Gemeinde Odernheim. Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo 1815 wurde in dem Vertragswerk des Wiener Kongresses die Zugehörigkeit Odern-heims zu Bayern bestimmt. Nun lag Odernheim in der Bayrischen Pfalz. Das sollte bis zum Ende des 2. Weltkrieges auch so bleiben.